Pädagogische Anthropologie der Sprache und des Sprechens
In Zusammenarbeit der Kommission „Pädagogische Anthropologie“ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) und dem Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft und Berufspädagogik (IAEB) der TU Dortmund (Lehrstuhl Prof. Dr. Ruprecht Mattig) hat die Tagung „Pädagogische Anthropologie der Sprache und des Sprechens“ vom 30.09. bis 02.10.2024 an der TU Dortmund stattgefunden.
Dass Sprache eine zentrale Rolle beim Nachdenken über Menschen spielt, zieht sich durch die Geschichte der Anthropologie. Bei Wilhelm von Humboldt wird der Mensch erst durch die Sprache zum Menschen, Ernst Cassirer spricht vom Menschen als „animal symbolicum“ und Charles Taylor bezeichnet den Menschen als das „sprachbegabte Tier“. Zudem stellen anthropologische Ansätze die Bedeutung des Sprechens in der sozialen Praxis heraus. Auch in der Erziehungswissenschaft wird die Bedeutung der Sprache betont, z.B. mit Blick auf den Zusammenhang zwischen der Beherrschung der Bildungssprache und schulischen Leistungen oder das Potenzial des Fremdsprachenlernens für transformatorische Bildungsprozesse. Allerdings gibt es nur wenig erziehungswissenschaftliche Forschung, die sich im anthropologischen Sinne mit Sprache als Sprache befasst. Die Jahrestagung der Kommission Pädagogische Anthropologie der DGfE bezieht erziehungswissenschaftliche und anthropologische Perspektiven aufeinander und zielt darauf ab, ein Verständnis von Sprache und Sprechen zu entwickeln, das von der Körperlichkeit, Sozialität, Kulturalität, Geschichtlichkeit, Subjektivität und Liminalität des Menschen ausgeht.