Freiheit und Geborgenheit aus pädagogischanthropologischer Sicht: Eine empirische Studie zum japanischen 甘え („amae“)
Im psychologisch und sozialpsychologisch dominierten Forschungsdiskurs zum Begriff „amae“ sind erziehungswissenschaftliche Studien bisher unterrepräsentiert. In diese Forschungslücke stoßen wir mit einem sozialwissenschaftlich rekonstruktiven Forschungsansatz vor, indem wir qualitative Interviews mit Japanerinnen und Japanern durchführen. Die Rekonstruktion der Interviews fokussiert dabei auf die Bedeutung von „amae“ in pädagogischen Beziehungen, auf die Frage nach dem Erlernen von „amaeru“ (der Verbform von „amae“) und auf die Frage nach dem Verhältnis von Freiheit und Geborgenheit (bzw. Abhängigkeit) im Verständnis unserer Interviewpartnerinnen und Interviewpartner. Wir führen die Interviews bewusst auf verschiedenen Sprachen (Japanisch, Englisch und Deutsch), um in methodischer Hinsicht einen Ansatz zum Umgang mit fremden Sprachen und Übersetzung in der qualitativen Sozialforschung zu entwickeln.
- Fachliche Leitung: Prof. Dr. Ruprecht Mattig
- Operative Leitung: Klaus Zehbe
- Beteiligte Forschende: Marvin Giehl, Dr. Hiromi Kora, Miriam Mathias, Prof. Dr. Ruprecht Mattig, Gamze Sener, Axel Wegner und Klaus Zehbe
Kooperationspartner:
- Prof. Tadashi Nishihira; Universität Kyoto
- Prof. David Dalsky; Universität Kyoto
- AMAE Webseite
Erste Ergebnisse unserer Forschung haben wir am 23. Oktober 2019 und 25. Oktober 2019 an der Universität Kyoto im Rahmen eines Workshops und eines Symposiums vorgestellt